Kalender 2026
Willkommen auf der Goodie-Seite des Kalenders 2026 Hier bekommst du ein kleines "Behind the Scenes" bzw verrate ich in welchen Regionen die
Bilder entstanden sind. Dies mit ein paar Gedanken und kleinen Geschichten gekoppelt.
Viel Spass! 🙂
Tamim
Titelbild

The Road to ...
Ein idyllischer Frühsommertag in der Gantrisch-Region im schönen Kanton Bern. Es war eine der letzten Touren die ich mit meinem damaligen Motorrad unternahm. Da war diese kleine Kuhherde auf einem wunderbaren Hügel. Kurzerhand stieg ich ab, stellte das Motorrad an den Strassenrand so gut es ging und lichtete die friedlich grasenden Kühe ab. Wenig später, an einem kleinen Parkplatz stieg ich abermals ab um die gute Luft zu geniessen. Das Blau des Himmels mit den schönen weissen Wolken, kombiniert mit dem saftigen Grün des Grases und die darin verlaufende Strasse bildeten somit das Titelbild des Kalenders 2026. Wer sich nun fragt, mit was ich denn fotografiere wenn ich mit dem Motorrad unterwegs bin, bzw. ob es sich dabei um Handyfotos handelt, für den lautet die Antwort klar nein. Natürlich mach ich auch Schnappschüsse. Doch ich vertrau weiterhin auf meine Vollformat Nikon, welche somit auch bei Motorradreisen nicht fehlen darf. Ach ja, natürlich war ich nicht in dem Dress unterwegs mit dem ich auf dem Titelbild ersichtlich bin. Sagen wir, das ist meine "Fotorgrafen-Kluft". Ich habe dieses Jahr versucht, eine etwas persönlichere Note einzubringen. Was haltest du davon? Bin sehr auf dein Feedback gespannt. Du kannst gerne öffentlich die Kommentarfunktion ganz unten nutzen oder die Feedbackfunktion.
Januar

Nebelgrenze?
Manchmal muss ein Plan geändert werden. Die Nebelgrenze wurde zwar recht gut getroffen. Nach einigem herumlaufen, Winkel suchen und ausprobieren entschied ich mich dann für eine kühle Version anstatt der warmen. Wie so oft war ich zeitlich eher knapp dran. Entstanden ist das Bild am Rande des Kantons Schaffhausen. Irgendwo in der Gegend des Hagenturms. In diesem Bild geht es eher um den Blickwinkel. Es lässt kleine Details gross erscheinen.
Februar

Lighttrails
Oder auch Lichtspuren. So nennt man es wenn sich die Scheinwerfer der Autos in rote und weisse Schlangen verwandeln. Das funktioniert natürlich nur, wenn es dunkel ist. Hierbei sind verschiedene Techniken anzuwenden. Je nach dem was man mit dem Bild aussagen möchte. Für mich ist dieser Spot immer wieder aufs neue extrem spannend. Die sehr kurvenreiche Strasse, die sich um den Malojapass schlängelt. Es sind unzählige Möglichkeiten vorhanden, dem Bild einen Ausdruck zu geben. Sei es bei Tag, im Nebel, in absoluter Dunkelheit und vor allem bei sternklarem Himmel.
März

Frühlingsboten
Neben den Märzenbechern darf der Bärlauch als Frühlingsbote nicht fehlen. Wenn sich in idyllischen Waldabschnitten der grünweisse Teppisch ausbreitet und seinen eigenen Duft versprüht. Vor allem in Auenwaldgebieten anzutreffen. Aufgenommen wurde es in der Region Schaffhausen.
April

Kirschblütenpracht
Seit Jahren stand schwirrte dieses Bild der japanischen Kirschlütenbäume im Rosengarten in Bern in meinem Kopf herum. 2025 passte es endlich. Das Wetter war perfekt. Für einen Fotografen ist zwar ein wolkenloser Himmel am Tag etwas langweilig. Wolken hätten, wie ich finde dieses Bild überladen. Der blaue Himmel war perfekt und bildete einen wunderbaren Kontrast. Es ist bei solchen Projekten an denen es tatsächlich mehrere gute Bilder gibt immer die Qual der Wahl. Was macht für mich dieses Bild speziell? Es ist wohl irgendwie der Tatsache geschuldet, dass nach Sonnenuntergang, mit Einsetzen der blauen Stunde die Menschenmassen auf einen Schlag stark abnehmen. So auch an diesem Tag. Es waren super viele Leute da, um diesen Moment, der nur wenige Tage dauert festzuhalten. Als ich dann fast alleine dastand und die blaue Stunde genoss, holte ich die Zusatzlampen, die ich dabei hatte aus der Tasche. Mit diesen leuchtete ich die Bäume aus.
Mai

Lichtwerk
Ebenfalls ein Ort, den ich schon lange aufsuchen wollte. Der vor allem bei den Indern sehr beliebte Oschinensee oberhalb von Kandersteg. Um etwas zu "scouten" wanderte ich den recht steilen Weg am Tag hinauf. Gegen Abend dann der zweite Aufstieg. Oben angekommen machte mich der Ranger bereits darauf aufmerksam, dass hier übernachten verboten sei. Ich wolle nur fotografieren, entgegnete ich ihm. Wie so oft in solchen Regionen lässt sich das Wetter kaum richtig planen. Von der einen auf die andere Minute können sich Wolkendecken bilden und auch auflösen. Geplant war erst eine Spiegelung im See. Auf dem Plan stand ebenfalls dass ich in der Nacht Teile der Milchstrasse ablichten könnte, sofern sich die Wolken auflösen würden. Die Stimmung dieses Bildes, als für einen kurzen Moment die Sonne den See mit einem leichten goldschimmernden Licht überzog hat mich dann am meisten überzeugt. Den steilen Rückweg in absoluter Dunkelheit habe ich dann gegen 00:30 Uhr angetreten.
Juni

Magic Moon
Schlicht das Wahrzeichen von Schaffhausen. Ich wusste, dass es möglich ist, den Mond genau hinter dem Munot abzulichten. Das kommt allerdings relativ selten vor. Zumal es sich um einen Vollmond handeln sollte. An diesem Tag passte es. Ich gebe zu, es war auch ein bisschen dem Zufall geschuldet. Eine halbe Stunde zuvor war ich noch ganz woanders. Doch der geplante Spot hat mich überhaupt nicht überzeugt. Als fuhr ich schnell in die Stadt zurück. Das Zeitfenster für einen solchen Shot ist sehr kurz. Man glaubt manchmal gar nicht wie schnell der Mond "wandert". Dazu kommt das Einstellen und Fokussieren der Kamera. Bei einem Superteleobjektiv mit wenig vorhandenem Licht wird der Schwierigkeitsgrad noch etwas erhöht. Für mich das "i"-Tüpfchen des Bildes ist das Fenster mit dem Kunstlicht. Die Magie der blauen Stunde ist es, dass das Mondlicht und solche Kunstlichtquellen für einen kleinen Moment fast gleich sind. Transparenz: Der Mond befand sind tatsächlich genau an dieser Stelle. Ich habe ihn aber, um die Wirkung etwas zu verstärken, etwas vergrössert. Ich mache solche "Eingriffe" äusserst selten.
Juli

1000 Sunflowers
Sonnenblumen, wer liebt sie nicht? Das Schönste am Sommer: es ist warm. Für mich als jemand der fast immer friert eigentlich die schönste Zeit. Nur leider ist es so, dass sehr viele Bilder eher zu für mich ungemütlichen Temperaturen entstehen. Nicht aber hier. Es brauchte allerdings drei Anläufe um dieses Bild zu bekommen. Da ich an diesem Tag mit meinem mittlerweile 33 jährigen Oldtimer unterwegs war, hätte ich am liebsten das ebenfalls hier in der Galerie geschossene Bild als Kalenderbild genommen. Aber das kann ich euch nicht antun, oder? Was meint ihr dazu? Lasst es mich gerne wissen. Das Bild ist im schönen Klettgau entstanden. Im Hintergrund sichtbar, die Kirche St. Moritz.
August

Die kleine grosse Kapelle
Zugegeben. Es ist für mich nach wie vor die Königsdisziplin und vor allem immer wieder aufs neue faszinierend und einzigartig: Das Beobachten, Verfolgen und Festhalten der Milchstrasse. Oder genauer gesagt, das Zentrum der Milchstrasse, wie sie für uns sichtbar ist. Die stetig zunehmende Lichtverschmutzung, sowie die stetig wachsende Anzahl an Störfaktoren im Himmel wie Satelliten, Flugzeuge und dergleichen machen diese Übung nicht leichter. Es war schon sehr spät, als ich in der Dunkelheit die Passhöhe erreichte. Alles war dunkel. Als ich ausstieg dauerte es nur ein paar wenige Augenblicke bis ich all die Sterne sah. Die Luft war klar, und trotzdem es noch Sommer war, merkte spürte ich die Kälte schon merklich. Doch da stand sie; die kleine Kapelle vom Pragelpass. So klein, und doch so gross. Mindestens wirkt sie so ;-). Im Innern der Kapelle verleihen mehrere Lichtquellen dem Bild seinen warmen und gemütlichen Touch.
September

Good Morning!
Es ist wie so oft das Momentum, was alles ausmacht. So auch bei diesem Bild. Der Plan war zugegeben komplett anders. Am Nachmittag kam ich an. Ein Spaziergang diente dazu den Bildausschnitt zu wählen. Die Farben des Abendhimmels waren fantastisch. Die 3000 Bilder die ich in der Nacht gemacht habe führten nicht zu dem Ergebnis was ich wollte. Geschlafen? Kaum. So stand ich bereits vor Sonnenaufgang wieder auf. Und da war er. Der entscheidende Moment. Es war zugegeben die kleine Pfütze die ich von weiter oben sah. Also rannte ich hinunter um dort zu sein, bevor der Moment wo die Sonne die Wolken anleuchtete vorbei sein wird. Zum Ort muss ich wahrscheinlich nicht viel sagen. Wir befinden uns hier inmitten der Grimselwelt.
Oktober

Nebelmeer
Endlich! Aber erst ..... Als ich aus dem Fenster schaute, sah ich nicht viel. Dicker Nebel hüllte die Umgebung in ein tiefes grau. So dicht, dass man kaum die eigene Hand vor Augen sah. Mein Gedanke: Vielleicht klappt es. Also war bereits Stress angesagt. Positiver Stress, wohlgemerkt. Schnell zog ich mich an und fuhr los. Von meinem Standort waren etwa 15 Minuten zu fahren. Auto geparkt, Jacke und Handschuhe angezogen. Und dann hiess es, den steilen Hang hinauf jagen. Wie so oft, ein Wettlauf gegen die Zeit. Ich musste die Nebelgrenze vor Sonnenaufgang erreichen. Als ich dann bei der Nebelgrenze war, die Situation abschätzte und weiter hinauf blickte war klar... ich muss noch viel weiter hinauf. Also noch einen weiteren Spurt hinlegen. Hier führt kein Weg hinauf. Der Untergrund ist meist lose. Jeder Tritt muss sitzen. Die Zeit drängte. Und dann war er da. Der für mich perfekte Moment. Die Gipfel wurden von den ersten Sonnenstrahlen angeleuchtet. Das Nebelmeer wechselte vom kühlen blaugrau in ein sanftes gelbgold. Was für ein Augenglick! Nun heisst es das "perfekte" Foto schiessen. Dann den Moment geniessen wenn die Sonne auch mich mit ihren Strahlen wärmt.
November

The Ice-Cave
Faszination pur! Aber die muss man sich bekanntlich verdienen. Mit einer halben Stunde Verspätung startete ich zu den rund 6,5 km die in etwa vor mir lagen. Das Thermometer zeigte -8°C. Nach kurzer Zeit bildeten sich die ersten Eisklumpen in meinem Bart. Ups! Ich wusste es! Ich hätte die Schneeschue mitnehmen sollen. Doch die lagen gemütlich im Auto. Doch hier war kein Durchkommen. In der Nacht hat es so heftig geschneit, dass sich rund ein halber Meter Neuschnee gebildet hat. Ich versuchte trotzdem mein Glück. Und schon stand ich bis zu den Knien im Tiefschnee. Ich hatte also zwei Möglichkeiten: Mich für rund einen Kilometer durch den Schnee kämpfen, oder die Schneeschuhe holen. Ich entschied mich für letzteres. Das Lustige daran. Kaum war ich oben angelangt, sah ich, dass es etwa 100m neben meiner Route eine präparierten Weg gab. Ich gebe zu, kurz hab ich geflucht. Und dennoch. Es war ein wunderbarer Aufstieg. Die Belohnung war dann dieses Wunder der Natur. Eine Höhle die unter dem Gletscher verlief. Wie immer bei solchen Unterfangen: Achtet auf eure Sicherheit.
Dezember

Abendlicht
Ja ich gebe es zu. Es war nur ein festgehaltenes Nebenprodukt. Doch je länger ich das Bild anschaute, desto mehr versank ich darin. Im Nachhinein versteht sich. Die Ruhe, die Majestätik (gibt es das Wort?), die Wärme die dieses Bild trotz der Kälte ausstrahlt. Die Sanftmütigkeit und gleichzeitig die immense Kraft. Die Sonne legt sich langsam zur Ruhe. In etwa 20 Minuten wird es hier dunkel sein. Doch jetzt stehe ich vor ihnen: Liskamm, Castor, Pollux. Magie pur.