Oberengadin – (eine kleine Fotoreise)

Mitte Oktober war es wieder einmal soweit. Mit einiger Verspätung fahre ich erst gegen 19:30 Uhr los in Richtung Engadin. Ziel zu diesem Zeitpunkt; noch unbekannt. Gegen 23:30 Uhr komme ich zur Julierpasshöhe. Dort halte ich an und schaue aus dem Fenster. Ein glasklarer Himmel zeigt tausende und abertausende von Sterne. Auch ist dadurch natürlich noch die Milchstrasse sichtbar. Ein kleiner Kontrollblick bestätigt meine Vermutung; Ich könnte es schaffen, die Milchstrasse abzubilden damit sie mit dem Turm eins wird. Der Turm stellt dabei den Vordergrund dar. Lange habe ich allerdings nicht Zeit um dieses Bild einzufangen. Der Mond wird demnächst aufgehen. Bereits strahlt sein Licht die umgebenden Berge an. Also nichts wie los. Bild eins hätten wir somit eingefangen. Zeit sich eine Runde schlafen zu legen.

Tag 1 – vom Julierpass zum Silsersee

Um 06:15 Uhr bin ich bereits wieder auf und mache mich bereit um ins Tal hinunter zu fahren. So komme ich dann um etwa 06:50 Uhr beim Parkplatz eingangs Sils an. Hier ist auch immer wieder ein Ort um vor allem die Morgendämmerung einzufangen. Es hat heute leider praktisch keine Wolken am Himmel. Das finde ich dann nicht gerade einfach um die Stimmung einzufangen. Doch was solls. Ich bin momentan noch alleine, das soll sich dann aber in den nächsten Minuten ändern. Nachdem ich ein paar schöne Bilder vom leichten morgendlichen Nebel einfangen konnte mache ich mich bereits auf den Weg. 

Mit dem Morgen bin ich soweit ganz zufrieden. Nächster Punkt auf dem Programm wäre dann mal wohl Kaffee … :-). Den bereite ich in meinem Bus vor und auch ein passendes Frühstück dazu. Als ich alles hab, spaziere ich gemütlich zur Halbinsel beim Silsersee und suche mir ein gemütliches Plätzchen. Es ist bereits schon mittag. Andere würde jetzt wohl ein Mittagessen vorziehen. Doch was gibt es schöneres als zu frühstücken … mal ehrlich.

Im Laufe des Nachmittags bilden sich dann doch ein paar Wolken. Es ist ähnlich wie letztes Jahr, doch diesmal sind es viel schöner definierte Wolken. „Wenn das so bleibt“, sage ich zu mir selbst, „könnte ich genau das ausprobieren was mir schon länger vorschwebt“. Mein Ziel war es nun, den Sonnenuntergang, bzw. die Farben des Sonnenuntergangs am Himmel einzufangen in Kombination mit der kleinen Insel im Silsersee. Gegen 16:30 Uhr mache ich mich auf zu besagtem Ort. Als ich ankomme, liegt natürlich alles schon im Schatten und es wird auch fühlbar kühler. Doch da muss ich mal wieder durch. Das Gute; ich bin alleine an diesem Ort, was mich doch etwas erstaunt. Erst etwas später gesellt sich noch jemand dazu, ist aber vom Standort aus viel weiter oben. Die Farben am Himmel beginnen miteinander zu tanzen. Ich möchte hier eine Langzeitbelichtung realisieren. Mein Ziel wäre ein superglattes Wasser und lange vorbeiziehende Wolkenformationen die verschiedene Farben aufweisen. Ich hoffe dies wird gelingen.

Nach Kontrolle der Bilder auf dem Display der Kamera bin ich noch nicht überzeugt ob es was wurde. Jedoch werde ich es bald herausfinden, wenn ich sie auf den Computer übertrage. Langsam dunkelt es ein und mir schwebt noch ein letzter Spot für heute vor. DerSchlangenspot beim Maloja. Ursprünglich wollte ich ihn dieses Jahr auslassen, aber da ich eh schon in der Nähe war, wollte ich vorbeischauen ob das eine oder andere Bild möglich wäre. Im Unterschied zu den letzten Jahren wo ich mich noch mehr mit den Lighttrails beschäftigt hab und jeweils viele Einzelaufnahmen machte um die Lichtspuren nicht zu überbelichten, schwebte mir diesmal vor es mit einer einzigen Aufnahme zu versuchen. Ich hoffe das klappt so wie ich mir das vorstelle. Gesagt getan hab ich mich zum Ort verschoben. Es sind wenig Leute vor Ort und ein netter Ungar gesellt sich wenig später noch dazu. Der Verkehr hält sich in Grenzen, doch für mein Vorhaben sollte es reichen. Und somit geht Tag eins auch schon zu ende. Mittlerweile ist es 21:30 Uhr und es ist an der Zeit mal noch etwas zu essen. 

Tag 2 – Nach dem Maloja zum Lei Nair und Morteratsch

Es ist 05:30 Uhr. Tagwache. Heute steht ein kleiner See mitten im Wald auf dem Programm. Mit einer Bekannten mache ich mich um 06:30 Uhr auf den Weg durch den noch dunklen Wald. Die Gegend hier bietet so viele schöne Sujets, und doch muss man sich jeweils für eins oder zwei entscheiden um am Besten ein Vorhaben umzusetzen. Die Problematik am heutigen Spot war, ich war noch nie da, somit gab es kein Scouting, und somit war es ein Griff ins Ungewisse. Dazu kam natürlich, dass es noch dunkel war als wir ankamen. Sogleich jedoch setzte die Morgendämmerung ein. Als ich mir ein Bild verschaffte von dem kleinen aber süssen See fand ich absolut kein passendes Objekt was mich fesselte. Ausser den einen Baum, der schön gefärbt von grünen Bäumen umringt war. Als wir so dahin fotografierten dachte ich mir. Ja, eine gut Übung. Doch es wird wohl kein Foto dabei haben was mich wirklich begeistern wird. Später, als ich die Bilder analysiere, durchschaue und ein wenig bearbeite, werde ich dann doch sehr positiv überrascht. Der Ort stellte sich als viel besser als gedacht heraus.  Doch seht selbst.

Nach diesem durchaus positiven Morgen wurde es aber dennoch wieder dringend Zeit für einen Kaffe. Mittlerweile habe ich da so ein paar Lieblingsplätze wo ich nach den Fotosessionen jeweils zur Ruhe komme und mich etwas entspannen kann. Vor allem aber auch ganz wichtig, die vergangene Session noch einmal zu reflektieren. Und das geht dann dabei meist am Besten bei einem guten Kaffee. 
Nachdem ich später eine extrem tolle Wasserreflexion einfangen durfte fuhr ich in Richtung Morteratschtal um ein weiteres geplantes Bild umzusetzen. Nach einem kurzen Zwischenstopp beim Grand Tour Schild spazierte ich zum berühmten Spot mit der Brücke und dem Zug. Dieses Sujet wollte ich aber mal von einer etwas anderen Perspektive ablichten. Ich hoffe, es gefällt euch.

Tag 3 – Stazersee

Für den nächsten Tag wurde ich glücklicherweise wieder überredet um zum berühmten Stazersee zu kommen. Eigentlich wollte ich diesen Ort für dieses Mal auslassen. Doch ich bin superglücklich dort hingegangen zu sein. Der Ort hat für mich echt etwas überwältigendes, magisches. Die Lichtstimmung ist jedesmal eine total andere. Und doch auf ihre Art jedesmal extrem schön anzusehen. Ein Ort um zu träumen. 
Inspiriert von einem Fotografen, den ich zwei Tage zuvor kennenlernen durfte fanden wir dann noch eine für uns neue Perspektive den Ort abzulichten. 

Damit endet der heutige Blogeintrag. In Zukunft wird auf dieser Seite wieder mehr Bewegung einfliessen.

Welches Fotoequipment nutze ich? -> siehe hier

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Rico Blum

    Wunderschöne Aufnahmen

Schreibe einen Kommentar