Nordland – der Film

Endlich ist es soweit.
Ich kann den Film „Nordland – Eine abenteuerliche Jagd nach dem Polarlicht“ endlich präsentieren. Oder besser gesagt den ersten Teil davon.
Lange habe ich mir Gedanken gemacht wie ich die Dokumentation am Besten aufbaue. Ursprünglich wollte ich auch die ganze Musik dazu selbst produzieren. Allerdings musste ich schnell feststellen, dass dann dieses Projekt nie einen Abschluss finden wird.
Nun denn; Da ich nicht einfach einen Kurzschnitt machen wollte, habe ich nun mehrere Teile von je 20 – 30 min erstellt. Es soll nicht nur aus schnellen Bildschnitten bestehen. Die Reise diente ja letztendlich in erster Linie der Fotografie. Und man soll auch die Zeit bekommen diese Fotografien und vor allem auch Zeitraffersequenzen zu geniessen. Ja, geniessen würde ich als treffendes Wort beschreiben. Also, lehnt euch zurück und geniesst.

Hier nun der erste Teil der vor allem die Anreise erzählt. Hier war viel Fahren angesagt, sind es doch etliche Kilometer die es zurückzulegen galt. Weiter unten erzähle ich euch kurz ein bisschen vom Inhalt. Und nun viel Spass beim Ansehen des Films.

Nordland – Der Film – Teil 1

Nordland – eine Jagd nach dem Nordlicht

Die Vorbereitungen

Anfang Februar 2022 war es soweit. Nach kurzer Vorbereitung wurde der Wagen, ein VW California Ocean T6 (von der Stange) soweit „wintertauglich“ gemacht wie nur möglich. Ich wollte dabei auch gar nicht zu viel machen, aber da ich wusste, dass ich doch mit einigen Minusgraden zu kämpfen habe, will ich nicht ganz unvorbereitet verschiedene Risiken eingehen. Am Vorabend der Abreise entschied ich mich sogar noch dazu, Schneeketten mitzunehmen, bzw. zu kaufen. Für den Fall der Fälle. Ansonsten war ich mit neuen sehr guten Winterreifen unterwegs. Danke an Bobi von bobi’s Carosserie.

Es geht los

Als ich gegen Mittag abfuhr und noch einen Zwischenhalt in Singen (D) machte um die letzten Kleinigkeiten die ich über Amazon bestellt habe abzuholen ging die Reise ins Ungewisse dann definitiv los. Die nächsten paar Stunden war also viel Fahren angesagt. Mit zwei kurzen Stopps erreichte ich Hamburg. Dort musste ich mich entscheiden in welche Richtung ich weiterfahren werde. Entweder ich fahre eher nach Osten um mittels einer Fähre auf die schwedische Seite zu gelangen, oder ich fahre weiter nach Norden um auf dem Landweg über Dänemark nach Schweden zu kommen. Für letzteres entschied ich mich, da ich in erster Linie nicht abhängig von Abfahrtszeiten und möglichen Tests bei den Fährhäfen zu sein. Schliesslich war zu der Zeit das C-Wort in vollem Gange.
Ein paar Stunden später erreichte ich also Flensburg, eine der nördlichsten Städte Deutschlands überhaupt.
Auf einem einfachen Stellplatz fand ich ein ruhiges Plätzchen und verbrachte die erste Nacht.

Tag 2

Um 7 Uhr am nächsten Morgen fuhr ich weiter und passierte kurze Zeit später die dänische Grenze. Kaum in Dänemark angekommen regnete es nur noch. Dann gelange ich zur Stoerebelt-Brücke. Die Fahrbahn der Brücke liegt etwa auf 70 üM und ist somit vielmals starken Winden ausgesetzt. An dem Tag windete es ganz ordentlich. Die Überfahrt kostet um die €55 Maut und als ich dem Wind so ausgesetzt war, dachte ich mir, da hätte ich gescheiter eine Fähre genommen. Aber die Reise sollte ja ein Erlebnis sein. Auf der Strecke durch Dänemark regnete es fast immer. So ging es dann auch in Schweden weiter. Ich setzte mir schnell zum Ziel, den Süden von Schweden so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. So komme ich einerseits schneller voran, und andererseits lässt der Verkehr, nördlich von Stockholm hoffentlich ein wenig nach. Gegen Abend passierte ich nach weiteren rund 1’000km Stockholm. Ich mache hier keinen Zwischenhalt, da es noch immer in Strömen regnet.
Ein paar Kilometer ausserhalb der Stadt gelangt man zum Schloss Rosersberg. Dort gibt es einen grossen Parkplatz und eignet sich sehr gut für eine weitere Übernachtung. Als ich dort ankam herrschten bereits leichte Minustemperaturen. Aber nicht weiter schlimm. Allerdingswar der ganze Parkplatz mit einer sehr dicken Eisschicht überzogen. Also ist Vorsicht vor allem beim Ein- und Aussteigen vom Fahrzeug angesagt.
Nach einer wunderbaren Büchse Ravioli legte ich mich dann auch bald aufs Ohr.

Tag 3

Am nächsten Morgen wurde ich mit nettem Vogelgezwitscher begrüsst. Das Wetter hatte sich beruhigt und in der Ferne machte sich ein Specht an einem Baum zu schaffen. Ich beschloss, vor der Weiterfahrt einen Spaziergang zu machen. Lief somit in der Parkanlage des Schlosses ein wenig herum. Langsam kamen die ersten Autos zum Parkplatz. Es war wohl auch ein beliebter Ort an denen Besitzer von Hunden diese spazieren führten.
Auf meinem kleinen Spaziergang sah ich etwa 5 junge Rehkitze. Leider hatte ich die Kamera nicht dabei.
Nach einem Kaffe und einem kleinen Frühstück machte ich mich bereit um weiterzufahren. Die Strecke führte mich mit einem Stopp für Tanken und Einkaufen im bereits sehr schneereichen Sundsvall bis nach Docksta. Der Ort liegt direkt am Meerbusen, welcher total zugefroren war. Im Sommer müsste der Platz wohl eine gemütliche grosse Wiese mit Bänken und Grillplätzen sein. Die Holzbänke und -Tische konnte ich nur erahnen. So viel Schnee lag dort. Die Temperaturen gingen merklich runter. Das Thermometer zeigte mittlerweile -9°C an. Die Nacht war klar und viele Sterne funkelten am Himmel. Ich beschloss ein paar Bilder zu schiessen. Richtete die Kamera gegen Norden aus. Dummerweise war das Dorf im Weg. Aber da ich eh noch viel zu südlich war, rechnete ich nicht damit ein Nordlicht einzufangen. Doch ich wurde eines besseren belehrt. Ein leichter grüner Schimmer zeigte sich auf dem Display der Kamera. Wow, dachte ich nur. Nach etwa einer halben Stunde merkte ich die Kälte an Fingern und Füssen. Schnell wieder ins Auto…
Als ich am nächsten Tag auf die Schnellstrasse fuhr, war ausser der geräumten Strasse fast nur noch weiss sichtbar. Und dies für die nächsten paar Wochen.
In Lulea wollte ich den nächsten Stopp einlegen. Suchte mir einen gemütlichen Parkplatz nahe eines Skigebietes. Doch dort sank ich bei einer Strassenüberquerung so tief im Schnee ein, dass ich selbst mit dem 4Motion des VW Californias nicht wieder herauskam. Der Parkplatz war mittlerweile fast ganz leer. Die letzten Skifahrer traten ihren Heimweg an. Nur ein Mann gesellte sich zu mir und fragte ob ich Hilfe benötigen würde. Es stellte sich heraus, dass er bei der Skipiste arbeitete. Er holte sein Schneemobil und befreite mich schnell aus meiner Misere. Total hilfsbereit, die Menschen hier. So entschied ich mich, dass ich nicht hierbleibe und fuhr auf der Schnellstrasse weiter. Vor mir fuhren über mehrere Kilometer zwei Schneepfluge nebeneinander. Sie räumten die Strassen, die durch den mittlerweile starken Schneefall schnell wieder bedeckt wurden. Bei Töre, auf einem kleinen LKW-Rastplatz machte ich halt und verbrachte die Nacht dort.


Tag 4

Am nächsten Morgen tauschte ich mich mit einem weiteren Bullifahrer, den ich über Facebook kannte aus. Er war auch in der Gegend auf reisen. Ursprünglich hatte ich nicht geplant nach Finnland zu fahren. Doch das gute, wenn man keinen Plan hat ist, dass man keinen Plan hat. So entschied ich mich spontan nach Finnland zu fahren. Ein paar Stunden später war ich dann am Polarkreis. Gleich neben Rovaniemi kommt man zur offiziellen Stadt des Santa Claus, wo sich auch sein Office befindet. Ok, es ist im Prinzip eher eine Einkaufsmeile. Aber echt schön gemacht mit Weihnachtsstimmung (das ganze Jahr durch). Überall aus den Lautsprechern ertönt Weihnachtsmusik. Ich treffe mich mit Matthias, dem anderen Bullifahrer. Später fahren wir an einen tollen Rastplatz mitten im Wald. Bei einer Grillhütte grillieren wir tolles Essen.
Am nächsten Tag musste ich dann endlich meine neuen Schneeschuhe ausprobieren, die ich eigens für die Reise gekauft habe. Es ist traumhaft hier durch den frischen Schnee zu stapfen. Einfach herrlich.



Die Reise ging dann weiter in Richtung Kittilä/Levi … dazu aber mehr im nächsten Teil ….

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